Fax & Lederhose

UKS Redaktionsbeitrag 01/2025

Da der Slogan von „Laptop und Lederhose“ mittlerweile angestaubt klingt, suchen bayerische Politiker nach frischen Wortspielen fürs zünftige Wahlkampfgetöse und die allgemeine Selbstbeweihräucherung. Ministerpräsident Markus Söder versuchte es 2021 mit „Leberkäs und Lasern„, doch der Laser wollte nicht so recht zünden.

In einem kühnen Versuch, die bayerische Politik ins digitale Zeitalter zu katapultieren, hat sich dagegen auch Digitalminister Fabian Mehring auf eine humorvolle Mission begeben, um das antiquierte Faxgerät aus den Amtsstuben zu verbannen. Mit einem Augenzwinkern verkündete er, dass er „das Faxen dicke“ habe und die Geräte durch „digitales Computerfax“ ersetzen werde. Die Aktion, die mit einem symbolischen Akt begann  – Mehring, wie er ein Faxgerät theatralisch in den Papierkorb wirft – , wurde schnell zum Gesprächsthema.

Zu Fastnacht schlüpfte der Minister in die Rolle eines Punks und trug ein Anti-Fax T-Shirt, um seine Botschaft zu unterstreichen. Doch trotz des bajuwarischen Politklamauks und der Tatsache, dass die Zahl der Faxgeräte in bayerischen Behörden drastisch gesunken ist, bleibt die Ironie nicht aus: Die Bürger und Unternehmen können weiterhin per Fax kommunizieren, nur eben in digitaler Form. So bleibt Bayern, das sich gerne als High-Tech-Land präsentiert, treu zu seiner Tradition, während es gleichzeitig einen Schritt in die Zukunft wagt – oder zumindest so tut.

In einer Welt, in der digitale Innovationen schneller voranschreiten als ein ICE auf der Strecke München-Berlin, scheint Minister Mehrings „Fax-Bann“ eher eine nostalgische Reminiszenz als ein großer Technologiesprung zu sein. Während er sich mit der Halbierung der Faxgeräte brüstet, bleibt die Frage offen, ob die verbleibenden Geräte nun doppelt so schnell oder nur halb so nützlich sind. In Frankfurt hingegen, wo man sich nicht mit antiquierten Kommunikationsrelikten aufhält, wird der digitale Fortschritt großgeschrieben. Hier verabschiedet man sich nicht nur von den Faxgeräten, sondern schaltet auch den Fax-Server ab – und das ohne großes Tamtam. Während Mehring noch überlegt, welche Taste man drücken muss, um ins digitale Zeitalter zu faxen, hat Frankfurt längst den Stecker gezogen und surft auf der Datenautobahn in die Zukunft.

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