Popcorn & Seifenoper

UKS Redaktionsbeitrag 8/2024

In einer Welt, in der Pandemie-Seifenopern schneller viral gehen als das Niesen in der U-Bahn, kann man sich wirklich auf eines verlassen: die unerschütterliche Fähigkeit des Internets, aus allem ein Drama zu machen. Während faktenbasierte Wahrheit im echten Leben leider nicht so schnell die Runde macht, verbreiten sich Horror-Geschichten mit medialer Lichtgeschwindigkeit. Da werden reißerische Artikel von MMM’s (Mediale Miet-Maulhelden) verfasst, mit einer Prise Werbung hier und einem Hauch von Dichtung  dort. Interviews werden geführt, als wären sie das tägliche Brot – was sie im Grunde auch sind, denn was wäre ein Tag ohne das Gesicht eines Experten auf dem Bildschirm, der uns sagt, was wir denken sollen?

Die Virus-Zirkus-Nummer ist ein Kassenschlager!

Und dann sind da noch die Wähler, die treuen Fans der politischen Dramaserie, die trotz aller Plot-Twists und Charakterentwicklungen immer wieder für die gleichen Darsteller stimmen. Es ist wie bei einer langlaufenden TV-Show: Man kennt die Charaktere, man weiß, was kommt, und doch schaltet man ein, Staffel für Staffel, Wahl für Wahl. Vielleicht ist es die Hoffnung, dass sich etwas ändert, oder vielleicht ist es nur die Gewohnheit. Aber eines ist sicher: Die Show muss weitergehen, und das Publikum spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Hauptdarsteller. Denn ohne die Zuschauerstimmen gibt es keine Einschaltquoten, und ohne Einschaltquoten gibt es keine nächste Staffel. Also, bleibt dran, denn die nächste Episode verspricht, genauso vorhersehbar zu sein wie die letzte – mit dem kleinen Unterschied, dass vielleicht, nur vielleicht, dieses Mal jemand das Drehbuch umschreibt.

Doch auf der anderen Seite des Spektrums steht die unerschütterliche Bastion des Mainstreams, die mit stoischer Ruhe über die universalen Wissenschaftshelden und uneigennützigen Politkämpfer berichtet. Parallel führen die Gerichte und Staatsanwaltschaften ihren Tanz mit den teuflischen Abweichlern fort, ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel, bei dem man aber nie so recht weiß, wer die Katze und wer die Maus ist.

Die Politiker, Meister des Schattentheaters, sitzen in ihren hochdotierten Logen und beobachten das Treiben mit einem Schmunzeln, das so breit ist wie die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Mitglieder der STIKO und des Ethikrates, sowie die Mitarbeiter der Institute PEI und RKI, sind die stillen Statisten in diesem Stück, die mit ernster Miene ihre Rollen spielen, während um sie herum die Welt in bunten Farben explodiert. Doch wie in jedem guten Theaterstück kommt der Moment, in dem der Vorhang fällt und das Licht angeht. Es wird das Kapitel geschlossen, die Akten werden zu den anderen gesellt, und das Publikum wird nach Hause gehen, um über das Gesehene zu sinnieren. Vielleicht wird man sich fragen, ob die Darsteller wirklich so talentiert waren, oder ob die Kostüme und das Bühnenbild nicht doch den größten Teil der Show ausgemacht haben. Doch eines ist sicher: Das Theater wird weitergehen, denn die nächste “affengeile Show” ist bereits in Vorbereitung.

Währenddessen wählen die meisten Menschen weiterhin diejenigen, die sie schon seit Jahren an der Nase herumführen, in der Hoffnung, dass sich diesmal wirklich etwas ändern wird. Es ist ein ewiges Karussell der Hoffnung und Enttäuschung, ein Tanz mit Versprechen und Vergessen, eine endlose Wiederholung des Glaubens an das Gute im Politikerherz. Doch am Ende des Tages sitzen alle wieder vor ihren Bildschirmen, scrollen durch die neuesten Enthüllungen und fragen sich, ob der nächste “Game-Changer” vielleicht doch ein Einhorn mitbringt, das alle Probleme mit einem Schwung seines magischen Horns löst.

Ein wahres monetäres Füllhorn wird das neue Staatstheater Augsburg werden, ein kulturell hochpreisiges Juwel in der Fuggerstadt, verspricht, ein Ort zu sein, an dem man nicht nur erstklassige Aufführungen genießen, sondern auch das irre politische Geschehen aus nächster Nähe beobachten kann. Mit einem vielfältigen Programm, das von Opern bis hin zu experimentellen Stücken wie Pandemien, bietet das Theater für jeden etwas. Das Staatstheater Augsburg könnte somit zu einem lebendigen Forum werden, in dem Wirklichkeit und Politik aufeinandertreffen und sich gegenseitig befruchten.

Und OBin Frau Weber?
Frau Weber, die ungekrönte Theater-Königin von Augsburg, hat natürlich einen reservierten Platz in der ersten Reihe. Ob es sich um ein herzzerreißendes Pandemie-Lustspiel oder eine absurd-komische Wirtschafts-Farce handelt, eine Handvoll Popcorn zaubert ihr stets ein breites Grinsen ins Gesicht.

Also, schnapp auch du dir dein Popcorn und genieße die Show!

Unternehmerkreis Schwaben NGO

unternehmerkreis.org

Im Mainstream angekommen: Lug & Betrug mit Corona

Dankenswerterweise hat die Schwäbische Zeitung das bisherige Schweigekartell gebrochen und angefangen, die Protokolle des RKI für die Öffentlichkeit lesbar zu machen.

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