Umfrage-Ergebnis

des Unternehmerkreis Schwaben – www.unternehmerkreis.org

Herbst Umfrage Report | September 2022 bis Oktober 2022

Herbsterhebung „Energiepreisexplosion im Herbst 2022 ”: Unternehmen am Standort existenzbedroht – Ablehnung der aktuellen Politik zu Klima und Krieg

210

Teilnehmer

„Ohne Grill ist kein Grillen“ war die verzweifelte Aussage eines Gastronomen. Und diese Branche steht am Standort Schwaben nicht alleine da. Personalentlassungen; Betriebseinschränkungen und Schließungen bis hin zur Abwanderung sind die Konsequenzen, die Unternehmer aus der verfehlten Politik ziehen. „Es gibt nichts mehr zum Sparen.“ war die vielfach gegebene Antwort, auf unsere Frage, was unternehmerisch überhaupt noch getan werden kann, um gegenzulenken. – Es gibt daher nur noch den Ausstieg aus dem mittelstandsfeindlichen Wahnsinn der politisch Verantwortlichen in der UN, der EU, im Bund, Land und auch in den Kommunen – bis herunter zu den kommunalen Versorgungsbetrieben.

In seiner Online-Umfrage hat der UKS (Stand am 31.10.2022: 689 Mitglieder) in seiner Initiative „Augsburger Wirtschaftsforschungsinstitut“ mittelständische Unternehmer aus dem Wirtschaftsstandort Augsburg/Schwaben zu ihren Einschätzungen und ihrer Lage befragt. Diese Umfrage lief vom 09.09.2022 bis 31.10.2022. Insgesamt 210 Teilnahmen (TN) wurden registriert. „Die Teilnahmemenge zeigt die Not, in der die Unternehmer ihre Betriebe für die Zukunft sehen“ so Husain Mahmoud, einer der Sprecher des UKS.

Existenzbedrohung – Ungewissheit und Verzweiflung bei Unternehmer

Unsere Frage lautete zunächst „Wenn die Energiepreise weiter so explodieren, wie sieht es bei Ihnen am 31.12.2022 als Unternehmer aus?“ Alarmierend war die Einschätzung, es nicht zu schaffen oder nicht zu wissen. Dies gaben schockierende 70% der Teilnehmer an.

Existenzbedrohung – Ungewissheit und Verzweiflung bei Privatpersonen

Weiter fragten wir „Wenn die Energiepreise weiter so explodieren, wie sieht es bei Ihnen am 31.12.2022 als Privatperson aus?“ Auch im Privaten Bereich gaben keine 50% an, es alles zu schaffen.

Energiepreisentwicklung bei Unternehmer

Mit unserer weiteren Frage „Ihre bisherigen Energiepreise haben sich …“ gefragt war hier um welchen Faktoreine Erhöhung stattfand, kam Erschreckendes zu Tage. Betrachtet man die Faktoren, mit denen sich die Energiekosten in den Betrieben am Standort erhöhten, so sind nämlich bei beinahe der Hälfte der Teilnehmer die Kosten mehr als um das Dreifache gestiegen. Ein desaströses Ergebnis für die Perspektiven des Mittelstands am Standort, wenn man die kaum mehr vorhandenen Einsparmöglichkeiten einbezieht.

Die Verwaltungen in den Kommunen und Landkreisen haben in der grün-planwirtschaftlich herbeigeführten Energiekrise die Grünen (Green) Agenden aus New-York (UN), Brüssel (EU) und Berlin durchregiert, ohne im Einzelfall zu prüfen und Ermessen auszuüben. Ein Managementdesaster. – Sie haben damit beträchtlichen Schaden angerichtet – ohne dazu das nötige Vertrauen und Mandat aus der mittelständischen Wirtschaft zu haben. Hilfen sind nicht die Antwort, die die Unternehmen wollen, sondern sie wollen den Stopp des Umbaus (Transformation) zu einer Karbon-freien (Green) Wirtschaft bis 2030.

Maßnahmen: Ende der Fahnenstange – Vernichtung eines soliden Standorts über alle Mittelstandsbranchen

Noch irgendwo ein letzten Quäntchen Energie und Kosten einzusparen nannten 51 Teilnehmer, die noch Freitexte eingeben mochten. Wohlgemerkt sehen viele, dass nichts mehr einzusparen geht. Ende der Fahnenstange! – Die Entlassung von Personal oder Kündigung von Räumlichkeiten nannten 14. In gleicher Größe nannten 15 Teilnehmer „Keine weiteren Einsparungsmöglichkeiten“ – „es geht nicht mehr“.

Für 20 standen Preiserhöhungen fest als die einzige Lösung. Gift bei einer steigenden Inflation und drohenden Rezession. Keine Idee / Ratlosigkeit gaben zehn Teilnehmer an. Hinzuzählen mussten wir die 18 Antworten die „Nichts“ im Arsenal ihrer Möglichkeiten sahen. Investition in Alternativen (PV) planen zehn Teilnehmer. Vier Teilnehmer planen die Verlagerung ins Ausland.

Sie gaben an „Investitionen zur Alternative sind mit Risiken verbunden. / PV nicht erhältlich. Man muss zuerst viel investieren, bevor man sparen kann.“ – „Bereits alle am Markt verfügbaren Möglichkeiten ausgeschöpft -> nicht mehr möglich“. Erschreckend war für uns die Angabe eines Teilnehmers „Verkauf von persönlichen Gegenständen.“ Betriebswirtschaftlich antwortete dieser Teilnehmer: „Die Kosten kann ich nicht an meine Kunden weitergeben.“

Und diese Antwort inspirierte uns zum Titel dieses Reports: „Es ist schwierig in einem Restaurant den Grill aus zu lassen, um Energie zu sparen, da sonst nicht gegrillt werden kann.“Auch der Transportverkehr ist betroffen: „LKWs tanken (wir) wenn möglich in Österreich oder Luxemburg.“ Betroffen sind eben alle, auch die kleineren Einheiten, die direkt mit den Kunden am Standort arbeiten: „Ich überlege mir, den praktischen Teil meiner Praxis aufzugeben. Es muss warm sein in den Räumen und das kann ich nicht auf die Preise der Behandlung umlegen.“ Resigniert antwortete dieser Teilnehmer „Ich habe mein Gewerbe abmeldet und Deutschland verlassen.“ Kämpferisch und der Lage angemessen forderte denn auch ein Teilnehmer „Wir stellen unsere Forderungen an unsere Verbände IHK, HWK, BG… Stadtverwaltung, Landrat.“ Und genau daran sind wir gerade mit unseren Protest- und Forderungs-Schreiben aus dem UKS.

Erwartungen gibt es eigentlich keine mehr – Bewahrende Standortwirtschaft mit unternehmerischem Verstand in Eigenverantwortung und zwar frei von planwirtschaftlichen Agenden und „Green Transformation“

Wir fragten schließlich noch die Erwartungen der Teilnehmenden an die kommunalen Verantwortliche ab. Hier antworteten 32 „nichts“. Ein Weckruf an die Kommunal-Verantwortlichen in Verwaltungen und Kommunalen Energiebetrieben. Gerade jetzt, wo der Wahlkampf beginnt!

Mehr Druck auf Politik Bundestag forderten dennoch 15. Eine Preisdeckelung Strom & Gas wollen immerhin 9. Eine standortbezogene eigene Energieversorgung / Förderung alternativer od. unabhängiger Energiequellen fordern 6 Teilnehmer. 7 appellierten an die Ehrlichkeit / Der Wahrheit ins Auge schauen. 2 nannten die Atomkraft am Laufen zu halten. Und mahnend forderten 7 für das eigene Volk einzutreten und den Amtseid zu erfüllen. So konnten wir hierzu den Klartext lesen „Im Sinne der Bevölkerung handeln und Verantwortung übernehmen“, oder „Eine klare Änderung der jetzigen Lage. SWA und LEW verpflichten, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, dass wir nicht in eine Notsituation kommen.“ Sie forderten „Aufklärung in Bevölkerung“, die „Reduzierung öffentlicher Stromverbrauch“  Und „In (den) Dialog mit Unternehmen gehen.“

Das Fazit des UKS

Schon im Lauf dieser weiteren Umfrage hat der UKS aus den ersten Ergebnissen ersehen, dass Modellprojekte so aufgesetzt werden müssen, dass die konkrete Sachlage berücksichtigt und nicht noch mehr aus dem untauglichen und wenig nachhaltigen Sortiment der Verwaltung (Digitalisierung, KI, Smart-City-Maßnahmen, Stadtmarketingevents usw.) eingeführt wird. Der UKS fordert diesbezüglich den Stopp aller dieser Maßnahmen.

In der nahen Zukunft wird der UKS Politik und Verwaltung daraufhin genau prüfen und auch mit klaren Forderungen und Ordnungsrufen in offenen Briefen konfrontieren und dazu die notwendige Öffentlichkeit herstellen.

Weitere Umfragen und entsprechende Veröffentlichungen werden also folgen.

Augsburg, im November 2022

Das Orgateam des Unternehmerkreis Schwaben

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