Zwangsneurose: Diesel ist böse.

Ach, die gute alte EU, immer für eine Überraschung gut! 2035 soll also Schluss sein mit dem Verbrenner-Spaß, aber haltet die Pferde – oder besser gesagt, die Dieselmotoren – denn das Ende könnte schon früher kommen als gedacht. Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf und Ihr treuer Diesel ist über Nacht zum Outlaw geworden. Verkehrsminister Wissing, der Ritter in glänzender FDP-Rüstung, hat bereits seine Feder gezückt und einen Brief an die EU-Kommission verfasst, in dem er vor einer automobilen Apokalypse warnt. Die „Bild“-Zeitung, stets ein Fels in der Brandung des Journalismus, brachte die Story zuerst. Es geht um Mercedes, das Thermofenster und die Frage, ob es rechtens ist, im Winter nicht zu frieren. Der EuGH, dieser geheimnisvolle Club von Dichtern…pardon Richtern, deutet an, dass die Entscheidung im November einige Diesel-Fans ins Schwitzen bringen könnte. Der Brief von Wissing, der irgendwie seinen Weg zu FOCUS Online gefunden hat, malt ein düsteres Bild: Millionen könnten ohne fahrbaren Untersatz dastehen. Aber keine Sorge, liebe Autofahrer, vielleicht gibt es ja bald ein Umtauschprogramm: Ein Diesel gegen ein Paar gute Wanderschuhe – klimafreundlich und gut für die Figur!

Da stehen sie nun, die Politdarsteller, mit ihren Verbotsschildern und erhobenen Zeigefingern, bereit, uns zu erzählen, wie wir unser Leben zu führen haben. “Weg mit den alten Schluckern!”, rufen sie, während sie uns mit dem anderen Arm liebevoll in Richtung der glänzenden neuen Elektroautos schubsen, das grüne Gewissen der Moderne.

Aber Moment mal, wer denkt eigentlich an die Infrastruktur? Ach, das sind doch nur Kleinigkeiten im Masterplan der emissionsfreien Zukunft. Bezahlen? Das ist ein Wort, das in diesem Szenario gerne mal unter den Tisch fällt, denn natürlich wird der Strom aus dem Nichts kommen, gewonnen durch die reine Kraft des positiven Denkens. Und wenn man dann doch mal in die Realität zurückkehrt und sieht, dass die Strompreise steigen und die Ladesäulen besetzt sind, dann zuckt man eben mit den Schultern und murmelt: “Tante Uschi wird’s schon richten oder eben Überstunden bei der Kinderarbeit in den Kobaltminen anmahnen” (wir berichteten).

Also, liebe Autofahrer, genießt die freie Fahrt im Verbrenner, solange es noch geht. Bald schon könnten wir alle in der wunderbaren cleanen neuen Welt der E-Mobilität leben, in der nur die Auserwählten fahren dürfen. Und wenn ihr euch fragt, wer das alles bezahlen soll – keine Sorge, da wird sich einer finden, nämlich Ihr!

Also, die acht Millionen Dieselfahrer befinden sich plötzlich im Aktivisten-Wald, jedoch ohne die Bäume zu sehen. Leider verstehen anscheinend die 30 Prozent, die laut Umfragen “von der Leyens-CDU” wählen und die wohl kaum teure Elektroautos fahren, nicht, dass dieser Märchenclub ihnen eben diese Klimastory’s und sonstigen Spinnereien einbrocken und uns damit alle ruinieren!

Vom noch immer dem SPD und Grünen anhängenden Viertel der Bevölkerung kann man einen erweiterten Horizont in dieser Hinsicht nicht mehr erwarten, aber vom Rest?

Nein, sicher auch nicht, denn das würde ja bedeuten, dass man über den Tellerrand hinausschauen und kritische Fragen abseits des Mainstreams stellen müsste. Aber das ist so unbequem und anstrengend, das kann ja keiner von uns wirklich wollen, oder?

Also, weiter so, liebe Diesel- und Benzinfahrer, wählt die “Schwarzen” – dann wird die Zukunft GRÜN! Zu mindestens könnt ihr euch dann grün und schwarz ärgern, bevor ihr euer blaues Wunder erlebt.

Unternehmerkreis Schwaben NGO
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