WARUM WIR KEINE ZENTRALEN HABEN?

UKS Redaktionsbeitrag 1/2024

“Weil wir die Zentralen sind!” – Dieser Tage sind die Schlagzeilen voll von dem Streit der Verbände mit der Politik. Landwirtschaft. Transportwirtschaft. Forstwirtschaft. Lokführergewerkschaft. Das sind die presseprominenten Verbände mit ihren Vorständen, die es aktuell (wenn auch widerwillig) in die Schlagzeilen schaffen. Und auf der anderen Seite? Die Ministerien für Wirtschaft/Umwelt, Finanzen und Landwirtschaft mit den zentralen Figuren Lindner, Habeck und Özdemir. Die melden sich aus Berlin oder vom Fähranlieger. Haben wir wen vergessen? Ach ja, die Parteien sagen auch noch etwas. Merz, Aiwanger und Söder. Ein Kampf der Giganten. An den ganz großen Rädern wird gedreht.

Deutlich wird dabei, dass die Verzweiflung der Giganten auf beiden Seiten immer größer wird, weil die Räder nunmal stillstehen sollen. Wir berichteten von den unzähligen Orten und den unzähligen Demonstrationen, bei denen es vordergründig um Kraftstoff geht.

Verzweifelt ist man in den gut geheizten und finanzausgestatteten “Zentralen” wohl, weil es so dezentral zugeht. Nicht hinter jeder Veranstaltung steht ein Verband. Es passiert einfach irgendwo. Es beteiligt sich aber nicht einfach irgendwer. Die eingangs gestellte Frage nach den Zentralen macht deutlich, dass die unzähligen Mitelständler die Zentralen sind, ihre eigenen Zentralen. Und die melden Alarmstufe rot. Die Zahlen stimmmen nicht mehr. Dabei sind die Zahlen immer nur abstrakte Darstellung einer brutalen Wirklichkeit. Die Betriebswirtschaftliche Abrechnung (BWA) der vergangenen Perioden zeigt inzwischen jedem Mittelständler, dass es keine Wirtschaftlichkeit mehr gibt. Dass es keine Wirtschaftlichkeit mehr geben wird. Die Abhängigkeit von zentral (aus Berlin, ja aus Brüssel) vergebenen Subventionen wird deutlich. Deutlich wird auch, dass die “Zentralen” die dadurch verursachte Misswirtschaft nicht mehr unter dem Deckel halten können. Der Druck im Kessel ist einfach zu hoch. Wenn Funktionäre von Wahl zu Wahl oder Anstellung zu Anstellung denken, denken die Mittelständler in Generationen. Und dabei kam nun auf, dass es keine Generationen mehr geben wird, wenn so weiter gewirtschaftet wird.

Leider haben die Zentralen nun einmal den Webfehler, dass sie zentrallenken. – Fehler, weil es nun einmal seit 150 Jahren immer wieder aufschien, dass zentrale Lenkungswirtschaft in die Katastrophe führt. Drittes Reich, Mussolinis Italien, UdSSR, DDR, Venezuela. Das schreckt die Planwirtschaftler roter und grüner Couleur nie. Und auch die Unionspolitiker und Freidemokraten/Freiwähler sind trotz offen mitgeteilter Erkenntnis gerne mit bei der Versorgung durch die Zentrallenkungswirtschaft. In immer mehr Zentralen gibt es immer mehr Posten. Seit der Gründung der Bundesrepublik waren alle (Parteien) dabei, immer neue Ministerien (Zentralen) zu erschaffen. Für wen eigentlich.

Und wenn es hierzulande nicht mehr weiterging wurde eben in Brüssel weitergemacht. Nun stellte sich eben heraus, dass Zentralen kein Selbstzweck sind und sich durch das suhlen im eigenen Saft von der Basis abgekoppelt haben. Satt und sicher fühl(t)en sie sich.

Ja, die Basis ist dezentral auch insoweit, dass sie die Zentralen – aktuell in Form der “Ampel” – nicht mehr (anfüttern) wollen und auch nicht (mehr) brauchen.

Der Kurs der Wende (Zeitenwende, Wärmewende, Verkehrswende, Industriewende, Karbonwende, Mobilitätseende, Digitalwende, (Be)Siedlungswende … ist an seinem Ende. Das “Kehren Sie um!” eines Finanzministers Lindner (FDP) klingt schon sehr religiös. Aber offensichtlich, augenscheinlich, eklatant haben sich die zentralen Figuren selbst verrannt.

180° raus aus dem Irrsinn fordern nun die mannigfachen Zentralen im mittelständischen Handwerk, in der mittelständischen Land- und Forstwirtschaft, im ganzen Mittelstand. Der Kurs führt (zurück) in die Marktwirtschaft. Ja, sie mag ja unmodern geworden sein, unsere gute alte Marktwirtschaft. Aber gemessen an dem menschlichen Uranliegen einer Tauschwirschaft ist sie humaner, achtsamer und nachhaltiger als von Zentralen betriebene zahlengläubige (sie kennen nicht mal “ihre” Zahlen)  Planwirtschaft. Und sie ist im besten Sinne FDGO – denn Artikel 28 GG hat im ersten Grundgesetz die Subsidiarität der Zentralen an den Anfang gestellt.

Der Mittelständler kennt seine Mannschaft, er kennt seine Produkte, er kennt seine Märkte und Kunden, seine Zahlen – und er kennt (und erkennt) seine Verbandsvertreter. Die Erkenntnis ist nun jäh gereift, dass die Verbandsprogramme, Parteiprogramme augenscheinlich mit der zerstörersichen Agenda 21 und der Agenda 2030 übereinstimmen. Davon profitieren nur wenige.

Und jeder mit einem Rest gesunden Menschenverstand erkennt, dass sie für die Bewahrung unserer Standorte und für unser Selbstverantwortung als mittelständische Unternehmer schädlich und nicht nachhaltig sind.

UKS – Unternehmerkreis Schwaben
unternehmerkreis.org

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