Lernen durch Schmerz

UKS Redaktionsbeitrag 06/2023

⁸Das Konzept “Lernen durch Schmerz” passt nicht in die gegenwärtige Personalpolitik des Mittelstands. Es ist ein Rezept aus der Mottenkiste der Bundeswehr der Achtziger Jahre. Damit konnte man Wehrdienstleistende “motivieren” – die Buchstaben-Generationen (Z usw.), Millenials und wie sie alle heißen, natürlich nicht. Es gäbe ein QuiteQuitting. Zeitgemäße Personalarbeit setzt auf andere Größen wie Wertschätzung, Einbeziehen, offene Feedbackkultur, freie Zeiteinteilung uvm. Heute sogar bei der Bundeswehr.

Doch das Konzept “Lernen durch Schmerz” ist wieder da. Nicht für die Belegschaften, sondern für die mittelständischen Unternehmer selbst. Gut, “Jammern gehört zum Geschäft” das gab es immer schon, und das wohl auf hohem Niveau. Die Schmerzen hielten sich in Grenzen. Aber seit mehreren Jahren ist die Schmerzgrenze überschritten. Und der Schmerz ist beliebig steigerbar und wird mitleidlos gesteigert.

Was also können Mittelständler durch den Schmerz lernen? Was sollen sie lernen?

Das Konzept “Lernen durch Schmerz” ist im Mittelstand auch wieder da.

10 Lektionen

1. Nichts ist wie es vorher war. Mit der sogenannten Pandemie wurden Übergriffe “legitimiert”, die direkt ins Schmerzzentrum des Mittelstands gingen. Briefe an die eigenen Abgeordneten, Kammern und Interessenverbände blieben unbeantwortet. Nur noch öffentlich, geschützt durch eine Barrikade von Mikrofonen oder eine Mattscheibe, hieß es von denen “Haltet es aus!” Schließungen, Kontrollen, verleitende Hilfen aus den Honigtöpfen der Zentrallenkungswirtschaft. Aussetzung der Insolvenzantragspflicht. Jedem Verstand widersprechende Zahlen und Aussagen. Lernhilfen waren also physische aber auch psychische Schmerzen.

2. Nichts ist sicher. Mit den sogenannten “transformativen” oder “disruptiven” jedenfalls “grünen” “nachhaltigen” Marktmanipulationen, vor allem Teuerungen, wurden und werden die Reserven und Rücklagen angegriffen. Viele haben schon aufgegeben. Viele verlagern ins Ausland.

3. “Die Wirtschaft” ist nicht die Wirtschaft. Wenn von der Wirtschaft in Debatten oder Artikeln die Rede ist, geht es nicht um Mittelständische Betriebe. Es geht um die heiligen Kühe der Planwirtschaft. Konzerne. Hinter denen stecken keine Unternehmer mehr, sondern Investoren. Und vor denen stehen Lobby-Meister, die das wichtigste in einer Zentrallenkungswirtschaft beherrschen: Pläne und Planer mit allen Mitteln beeinflussen.

4. Unternehmer sind keine Unternehmer. Ob es BionTech oder Tesla, Facebook oder andere Superstars sind. Weder Ugur S., noch Elon M. noch Mark Z. lassen sich lupenrein als Wunderknaben der Firmengründung und des unternehmerischen Wagens und Riskierens nachvollziehen. Sonderbare Lebensläufe, wundersame Wendungen und nur eine Richtung lassen sich finden. Einflussreiche Verwandte oder “Investoren” auch.

5. Der Mittelstand ist nicht die Stütze der Volkswirtschaft. Auch wenn die Ausbildung junger Berufstarter zum Löwenanteil von mittelständischen Betrieben gestemmt wird, hat der Mittelstand keine Bedeutung in der “Nachhaltigen, Ökologischen und Sozialen Governance” (Lenkung) ab 2030. Denn KMU sind diffus, sie lassen sich nicht in große Planeinheiten bringen. Vorauseilender Gehorsam einzelner (Solar auf dem Betriebsdach, E-Auto als Firmenwagen, Dienstfahrräder, Mülltrennung, CO2Bianzierung uvm) hilft nicht bei der Gleichschaltung. Das gleiche Problem gibt es auch mit dem Wahlvolk.

6. Wer mitmacht, macht nicht mit. Es ist egal, ob der Mittelstand die ganzen Auflagen und Regeln erfüllt. Es wird kein Mitleid geben, wenn die finale Dekarbonisierungslösung durchgeführt wird. Es ist wie bei missionierenden Religionen oder eifernden Sekten. Totaler Glaube. Totale Unterwerfung. Oder Höllenfeuer.

7. Steuern und Abgaben sind nicht für die Erhaltung und den Weiterbau der Infrastruktur an unseren Standorten. Marode Autobahnen, Straßen, Brücken, Rathäuser, Schulen, Bahngleise, Freizeiteinrichtungen erhalten nur Mittel aus den Töpfen, wenn sie ewig im fernen Ausland  verkommen lassen wurden oder frisch mit Bomben und Granaten zerstört wurden.

8. Wahlversprechen sind wieder welche. Früher wurde Wahlkampf gemacht und jeder wusste, dass nicht geliefert wird. Kandidaten halt. Jetzt wird Wahlkampf gemacht und abgeliefert: Transformation, Nachhaltigkeit, Dekarbonisierung usw. werden genau so geliefert, wie versprochen. Bis 2030. (Nur die Welt ist nicht Untergegangen)

9. Schön ist nicht, wenn der Schmerz nachlässt. Ein ewiges Gesetz, das bei Folterknechten und Diktaturen aller Zeiten, prächtig Wirkung zeigte. Kriegskunst, ist wenn man den Feind in seiner schwachen Phase erwischen kann um ihn zu beugen und zu brechen.

10. Wegducken geht nicht mehr. Politik und Religion oder gar eigene Wahlentscheidungen in Diskussionen und Konversation auszuklammern war einmal kluge Unternehmertugend. Einmal beim Protest erscheinen und dann durchwurschteln ist der falsche Weg. Und der wird sich bitter rächen. Sich hinter den Kandidaten und Amtsinhabern verstecken auch nicht. Sie können und werden nichts tun. Dafür sind sie zu tief verstrickt. Auf eine Opposition zu vertrauen (welche ist wirklich, welche ist nur scheinbar) ohne eigenes Tätigwerden ist zu wenig und verlängert nur den Missstand, der sich nun gut 50 Jahre eingeschlichen hat.

Die sieben Schwaben hatten zwar einen Speer, aber keinen Mut. Obwohl ihnen nur ein Kleinvieh entgegentrat.

Gerade jetzt ist schwäbischer (Unternehmer-)Mut gefragt und den gilt es zu beweisen. Beim Kleinvieh können wir anfangen. Oder gefällt Euch ein Leben im Schmerz?

UKS -Unternehmerkreis Schwaben
unternehmerkreis.org

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