Moderne Zeiten
UKS Redaktionsbeitrag 06/2023
Moden kommen und gehen. Bekleidungshäuser in unseren Kreisen wissen darum und auch um die Sorgen und Nöte eines immer schneller drehenden Moderades. Und das auch noch für vier Jahreszeiten. Die Logistik kommt kaum hinterher. Und die Preise auch nicht. Eigentlich eine permanente Entwertung des gerade noch angesagten Kleidungsstücks. Dabei erfüllt es eigentlich immer noch die Grundanforderung. Nicht sehr nachhaltig, diese Branche. Aber auch andernorts wird durch Moden entwertet. Das nennt man Obsoleszenz. Das Überflüssig machen um die Räder am laufen zu halten. Kaufen für die Müllhalde.
Vor Jahrzehnten waren es Heckflossen. Dann Aerodynamik. Jetzt halt ohne Auspuffrohr und Motorkühler. In der naiven Optik eines Wall-e und seiner Eve von den Pixar Studios. Der letzte räumt die Erde auf. So fantastisch ist die Geschichte von dem kleinen Roboter gar nicht. Nicht nur weil faule Menschen auf dem Raumschiff Erde nur noch im Sessel hängen und sich ihr Zeug liefern lassen. In der VR China gibt es sie schon. Die Riesenhalden. Erst waren es Fahrräder. Riesige Schrotthalden von Fahrrädern, die mit mächtigen Subventionen den Leih-Bike-Hype zur Geldmaschine machten und dann eben zu Schrott. Nicht nachhaltig. Nun sind es E-Autos, zehntausende, mit Nummernschildern, die mit dem giftigen Inhalt irgendwo verrotten. Für was, für die weltweite Erfolgsnachricht, wie elektrifiziert die Chinesen sind. Moden brauchen immer auch eine Inszenierung. Früher war es der Hof Ludwigs des XIV, des Sonnenkönigs. Alle machten mit. Puder, Perücke, weibischer Putz. Modenarren sagten die, die meinten, ihr Lieblingstextil tue es wohl noch ein paar Jahre. Modenarren sind die, die diese Moden produzieren, man denke an die durchgeknallten Modezaren, ihre hochgradig lächerlichen Modenschauen und die Journalisten, die aufgeregt davon berichten. Modenarren sind auch die, die den ganzen Tand einkaufen. Aus Lust, aus Geltungsgier, aus Minderwertigkeitsgefühlen, aus dem Unvermögen der Werbung, Marketing oder Propaganda zu widerstehen.
Unwiderstehlich soll nun auch ein Gegenstand gemacht werden, der eigentlich nur die Produzenten mit den Konsumenten verband. Das Geld. Seit den Muscheln und Hacksilberstücken eigentlich das unmoderne, weil beständigste Gut unter Menschen, die eigentlich nur etwas tauschen wollen. – „Komm mach mit, Tausende tun es schon! Muscheln, Silberlinge, Scheine? Sowas von out!“ Ja, Kartenzahlen wurde auch mal populär gemacht. Wer die „Goldene“ hatte, der hatte Prestige an der Hotelrezeption, bei der Flugbuchung, Tankstelle oder einfach an der Supermarktkasse. Was früher die Top-Performer in der Geschäftswelt als Erkennungszeichen nutzten, kriegen heute bereits Schulkinder von den Banken ihrer Eltern angedreht. „Kein Handy? Keine Karte? Loser!“ Moden spielen mit sozialem Druck. Da ist viel, zu viel? Psychologie im Spiel. Wer manipuliert und das berufsmäßig, der sollte mal zum Arzt gehen.
Geld also. Wem nutzt das? Na den Geldproduzenten. Ein Geldminimalismus oder Geldpuritanismus steckt nun dahinter. Puritanismus war mal eine ziemlich einflussreiche religiöse protestantische Bewegung, deren Nachwirkungen noch in den USA zu spüren sind. Auch Mao und seine Nachfolgechinesen wollten/sollten puritanisch leben. Eine Jacke, ein Kind, ein Fahrrad und zehn Quadratmeter zum wohnen. Das wurde auch streng von Politkommissaren überwacht. Deren Arbeit hat nun die Digitale Überwachung übernommen. Nicht nur in China.
Im August d. J. wollen die BRICS Nationen eine eigene Währung kreieren. Goldgedeckt. Gegen den -nicht goldgedeckten Dollar. Multi-statt Unipolarität. Tauschen mit Wertgegenständen. Etwas schneller wollen in diesem Wettbewerb daher die Europäer sein: „Der Hintergrund ist eine gewaltige Umwälzung im Zahlungsverhalten der Menschen. Sie satteln im großen Stil auf digitales Bezahlen um. In der Eurozone ist der Anteil der Barzahlungen allein in den vergangenen drei Jahren von 72 auf 59 Prozent gesunken. Vor diesem Hintergrund werde „der digitale Euro unsere Währungssouveränität schützen und gleichzeitig die strategische Autonomie Europas stärken“, erklärte im Jänner Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), die den digitalen Euro konzipiert.“
Eine revolutionäre Geschichte. Die Konsumenten machen die Mode und die Produzenten hecheln hinterher? Unglaublich! Narren allerorten? Wertloses zum Werttausch, die Revolution? In Märchen der Gebrüder Grimm ging so etwas immer schief. Nun ist die EZB kein Modehaus und die Innenministerin dieses Landes bei Gotte keine Farb- und Stilberaterin. Wenn sich Mode über den Markt regelt, haben UNternehmer noch nie etwas dagegen gehabt. Ist halt ein Risiko Stöckelschuhe und rote Galakleider an den lebenslustigen Vollblut-Bajuwaren-Mann aus dem Mittelstand zu bringen. Mit Modetechniken eine Lenkungswirtschaft an den lebenslustigen Voll-Blutbajuwaren-Mann zu bringen ist aber etwas anderes. Offensichtlichste Manipulation. Strategische Autonomie sieht anders aus.
Wir behalten unser Bargeld. Ob das nun modern ist oder nicht.
UKS – Unternehmerkreis Schwaben
unternehmerkreis.org
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