Japanische Fächer

UKS Redaktionsbeitrag 04/2023

Der Weltkonzern Toyota macht von sich reden. Kein Elektroauto-Hype?

Als zu Beginn der 2000er Jahre über alternative Antriebstechnologien nachgedacht wurde, war das Sinnbild ein Fächer. Der Fächer drückte die vielen (neuen) Möglichkeiten aus. Je breiter ein Fächer, umso größer seine Wirkung. In Zen buddhistischer Gelassenheit machten sich große japanische Hersteller auf den Weg.

Im Land der aufgehenden Sonne sieht man die Zukunft der Mobilität eben in einem anderen Licht.

Der Prius war da schon eine Ikone und wurde von Hollywoodstars an die roten Teppiche gefahren. Mit Hybriden hängten die Japaner sogar deutsche Größen wie Porsche ab. Damals begehrte der deutsche Sportwagenbauer den Hybrid vom Lexus SUV. Vergeblich. “Denkt Euch doch selbst was aus!” war wohl die Ansage, als man sich anschickte den Giganten Volkswagen vom Thron zu stoßen und selbst der größte Autokonzern in der Welt zu werden. Auch Wasserstoff war schon in der Erprobung. Ja auch der Münchener Autobauer hatte Versuche angestellt. Die Tankstelle war damals am Münchner Flughafen. Batterieelektrische Fahrzeuge waren ebenfalls in Arbeit. Und Toyota baute sie alle.

Von dem Fächer ist, nach den jüngsten Beschlüssen zum Verbrenner-Bauverbot, in Europa nichts weiter übergeblieben als ein “Fächer” mit einer Sprosse – also kein Fächer. Da kann man sich wenig Wirkung versprechen. Toyota hält nun weiter Kurs, auch wenn die Unternehmensnachfolgefrage dazu führt, dass in dieser Woche der Staffelstab vom Enkel des Firmengründers auf einen jüngeren Nachfolger übergeht. Der Fächer bleibt breit. Denn wer an Kunden denkt, denkt an alle Kunden und auf der ganzen Welt und die sind wohl eher der Wirtschaftlichkeit als der Missionierung verpflichtet.

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Quelle: Velocity

Ja Kolonialherren hatten die meisten schon und genug von ihnen. Die Leute wollen ihr eigenes Leben leben. Die Herren in den europäischen Konzern-Etagen verstehen aber auch immer weniger Unternehmer am Standort. Champagner-Partys mit Klimajüngern. Deindustrialisieren mit Ansage. Subventionsrush auf den amerikanischen Kontinent. Keine Verpflichtung gegenüber Belegschaften, Standorten und dem Gemeinwesen, das sie groß werden ließ. Man sagt ja “Unternehmen kennen keine Dankbarkeit” und solche nur die Quartalbilanz und den Shareholdervalue. Hinterlassen wird die Zulieferindustrie, entkernte Lehrstühle und hochausgebildete Mitarbeiter, die nun die kunstlose Batterieapplikation namens EV/BEV zusammenstöpseln können.

Wenn nun aber solche Entscheidungen gegen unsere Standorte getroffen werden, ist von den Unternehmern im Mittelstand zu beantworten, ob ihnen eine blinde Loyalität mehr schadet als nützt. Wolfsburg, Rüsselsheim usw. sind schon lange kein reines Made in Germany  mehr.

Vielleicht wird’s, das wäre vor Jahren unaussprechbar, ja doch ein Japaner. Japaner kobaltfrei!

UKS – Unternehmerkreis Schwaben
unternehmerkreis.org

 

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