Stadt, Land, Fluss

UKS Redaktionsbeitrag 1/2024

Stadt, Land, Fluss: da fällt einem immer etwas ein. Eine beliebte Übung, um sich die Zeit spielend zu vertreiben. Man muss nur lesen und schreiben können. Man muss sich auch ein bisschen auskennen. Mindestens im eigenen Land. Das Spiel führt einen über den eigenen Ortsrand hinaus. Das ist wertvoll. – So mögen die Berliner bei B gleich eine Stadt wissen. Bei S und Fluss gleich ihre geliebte Spree. Augsburger zucken bei A. Und bei sogar zwei Buchstaben, nämlich L und W fallen ihnen ihre Flüsse ein. Es gibt aber 26 Buchstaben und da muss man sich schon besser auskennen im Land.

Die Protestwoche des Mittelstandes zeigte zuletzt, dass so manche “Großstadtpflanze” keine Ahnung hat, was im Land so alles los ist. Da führt uns das einfache Spiel vor Augen, dass die Stadt und ihre Städter das Land aus den Augen verloren haben. Historisch ist das ein lange währendes Phänomen. Rom war der Nabel der Welt. Die Provinzen hatten zu dienen und zu liefern. Mit permanenter staatlicher Gewalt. Schon vor Rom gab es Hochzivilisationen und  da verhielt es sich genau so. Das Land hatte der Stadt, wo sich die Städter versammeln, zu dienen.

Es ging aber auch anders. Meist, bevor sich so eine Stadtgesellschaft zum Herren aufschwang. In den eurasischen Steppen, die reichten bis an den gelben Fluss in China und bis Ungarn, vielleicht ja auch, das zeigten Hunnen- und Ungarnstürme, bis ins Lechfeld oder gar zur Atlantikküste, dienten die Städte dem Land. Davon gab es auch nur soviele wie nötig waren, um einen Platz zum Handel und zum Tausch zu haben. Ja, bevor Rom sich aufschwang, war es wohl überall so, auch an unseren Standorten. Ingolstadt, ja auch die vindelizische Hochfeste, waren so ein Ort, der dem Land und den Wegen/Flüssen diente.

Die Wohltaten der Stadt nicht in Abrede stellend, wollen wir aber auch die Wohltaten vom Land betrachten. Und zu den 26 Buchstaben unseres Alphabets fallen uns von Ackerbau bis Ziehvucht (Spaß!) allerlei davon ein.

Fordern wir einmal: Die Stadt hat dem Land zu dienen, denn in der Fläche wird gewirtschaftet. Und zwar (noch) ordentlich. In den Städten leider nicht (mehr). Da sitzen die Kommunalverwaltungen, die Kammern, die Verbandsvertretungen. Bei all diesen stell(t)en wir im Mittelstand fest, dass die ihren Job nicht mehr machen (können). Durchwahlen auf Briefköpfen unbesetzt. Bearbeitungszeiten endlos. Kompetenz auf “Teams” verteilt. Themensetzungen, die mit dem Standort nicht das Geringste zu tun haben (Weltklima, Weltfrieden, Welthunger … gehts noch größer?).

Ja immer größer wird gedacht. 6.000 allein in der Stadt Augsburg.  Die Gebietsreform von 1974 hat ihres dazu beigetragen. Die Begründungen, das sehen wir im nachhinein, haben nicht gegriffen. Warum nicht zurück zu den Wurzeln? Kleine Leistungseinheiten. Vorsteher, die ihre Leute kennen und tagsüber einem anständigen Beruf nachgehen. Vorsteher, die für ihre Tätigkeit gerade stehen. Wers vergeigte wurde abgewählt. Echte Demokratie.

Das war so schlecht nicht. Das geht auch wieder. Digitalisierung machts möglich. 6.000 – 5.900. Das sind 100. Das Grundgesetz war einmal so angelegt. Mit der Ausstattung einer sauberen Subsidiarität gelang Ludwig Erhardt das Wirtschaftswunder.

Die Stadt hat dem Land zu dienen. Das gilt auch für Berlin und München! – Und für Augsburg.

UKS – Unternehmerkreis Schwaben
unternehmerkreis.org

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