UKS Frühjahrsumfrage zur „aktuellen Notlage“
Umfrage April 2022 bis April 2023
Unternehmen am Standort in der Krise – Ablehnung der aktuellen Politik nochmals verschärft
(Augsburg, 28.04.2023) Zweidrittel der Befragten Unternehmer sahen im Frühjahr 2023 die Geschäftserwartungen deutlich schlechter als im Herbst 2022. Es fehlt an allem, nur nicht an Plan- und Pöstchenwirtschaft, Grün-Aktionismus, Gängelung, Abgaben-Übergriffigkeit, Steuer-Fehlallokationen, Korruption und Vetternwirtschaft. Und dies bis hinauf in die höchsten Ebenen. Die reale ökonomische Untergangsgefahr für Selbständige, ganze Betriebe und den Standort insgesamt ist existenzbedrohend.
Wir erinnern uns an die nun schnell verräumte Marketing-Parole der Stadtregierung „Impfen ist Wirtschaftsförderung“ (vgl. WiMo Wirtschaftsmotor UKS, Leitartikel). Jetzt scheint „Wenden die Wirtschaftsförderung“ zu sein, weil es Mantra-artig in allen Zusammenhängen wiederholt wird. Weiter werden bei leeren Kassen Unsummen unserer Steuern, Beiträge und Abgaben in Infrastrukturtransformationen und wieder einmal viele standortfremde Profiteure gesteckt – erste öffentliche Korruptions-Skandale eingeschlossen.
Der Unmut über administrative Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit zeigt sich daher durch unsere jüngste Umfrage erneut in der mittelständischen Unternehmerschaft. Die Kompetenz für Wirtschafts- und Standortpolitik der amtierenden Politik und Verwaltung steht vor dem Offenbarungseid. Statt Selbstverwaltung im besten Sinne der vom Grundgesetz vorgesehenen Subsidiarität wieder einmal nur blindwütiges Ausführen von UN-, EU-, Bundes- und Landesvorgaben, Marketingaktionen und leere Durchhalte-Parolen. Was konnte man auch anderes erwarten? Die staatlich gelenkte Kommandowirtschaft lehnen die Unternehmer ebenso wie die sie ausführenden Personen mit deren Arroganz, Ignoranz und Inkompetenz mit Mehrheit ab.
Da dem Unternehmerkreis auf seine Anfragen bei Stadtverwaltung, IHK und HWK mangels Dialogbereitschaft keine standortbezogenen Daten genannt werden, hat der Unternehmerkreis im besten unternehmerischen Sinn wieder selbständig für den Standort repräsentative Daten erhoben. Dazu erhielt der UK (Mitgliederstand am 31.03.2023: 703) aus den eigenen Reihen wieder beträchtliche Unterstützung für die Blitzumfrage. Diese beständig hohe Beteiligung zeigt sehr deutlich die Notlage, in der sich die Betriebe im Gebiet der Verwaltungen und Kammern immer noch befinden. Der Schwerpunkt der hier vorgestellten Erhebung lag auf der individuellen unternehmerischen Betroffenheit durch die „aktuelle Notlage“, die durch die Verwaltung auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene in nie da gewesenem Maße reguliert wurde und weiterhin wird.Â
Ablehnung der „Transformations- und Wende“-Politik der Verwaltung
Bei der Frage „Sehen Sie Infrastrukturmaßnahmen für die Energiewende als wichtig an?“ gaben Zweidrittel der Teilnehmer Nein oder Eher nein an.
Noch deutlicher fiel die Ablehnung bei der Frage „Soll mit staatlicher Geld- und Investitionspolitik die Nachfrage erhöht werden?“ aus (80,56%). Dazu beispielsweise ein Freitext:
- Verfehlte Wirtschaftspolitik! Umgang mit der Inflation.
Mangellage in den Betrieben
Bei der Hälfte der Betriebe haben sich die Krankenstände verdoppelt oder sind um einen höheren Faktor gestiegen.
Teilnehmer benannten den Mangel an Diesel, Umverpackungsmaterialien, Steuerungen/Elektronik, Aluminium und Halbleitern.
Zu den Ursachen der Krankenstands Erhöhung nannten die Teilnehmer als Gründe Schwächung Immunsystem durch Impfung, Kreislaufbeschwerden, Infekte in ungewöhnlicher Mehrung und auch allein den Grund Impfung. Auf die Frage „Worin sehen Sie das größte Risiko für Ihre Geschäftstätigkeit?“ gaben 63,89% die Energiepreise als Risiko an. Teilnehmer gaben dazu im Freitext an:
- Krankenstände unserer Kunden! Permanente Terminabsagen wegen körperlichen oder psychischen Erkrankungen. Sehr viele Terminabsagen wegen Todesfällen in Kundenkreisen.
- zusammenbrechende Lieferketten; Materialengpässe
 Auf unsere Frage „Hat sich Ihre aktuelle Geschäftslage verbessert?“ verneinten dies 68,42.Â
Pessimismus am Standort
Nicht mal ein Drittel der Teilnehmer (31,58%) sehen die Geschäftserwartungen deutlich besser als im Herbst.
Im Freitext wurde angegeben:
- Große immer wiederkehrende Nachfragelücken.
- Nach insgesamt über 9 Monaten Lockdown kämpfte man sich im Dienstleistungsbereich in eine „neue Normalität“ zurück, nur um dann durch die Energiekrise und die steigenden Inflationsraten vor den nächsten Problemen zu stehen. Wir arbeiten im „Freizeitbereich“ und der Sektor, in dem die Menschen am ehesten sparen, wenn die Preise steigen, ist der Freizeitbereich. Die gestiegenen Kosten können wir nicht auf unsere Kunden umlegen. Zudem sind viel mehr Kunden dauerkrank und gehen uns so verloren.
- Rohstoffe zu teuer, Energiepreise verdreifacht, Rückgang der Kaufkraft.
- Aufgrund von Inflation und Energiepreisen scheinen Kunden immer weniger Geld und wenig Verständnis für Preiserhöhungen meinerseits zu haben. Es gibt (noch) Aufträge, aber die Situation wird immer angespannter.
- Die aktuelle Lage sieht so aus, dass die gewohnten Einnahmen nicht mehr ausreichen. Energiekosten, Lebensmittel, Versicherungen, … Alles steigt. Hinzukommen die Rückzahlungen der Corona- Hilfen, die trotz Beantragung durch Steuerberater nochmals geprüft werden muss und weitere Kosten verursacht! Rücklagen können aktuell in unserer Branche nicht mehr gebildet werden.
- Unsicherheit was unsere Zukunft betrifft! Werteverfall, Bargeldentzug, Ãœberschuldung, Mangel an Vertrauen und gegenseitigen Respekt!
- Uns fehlen Mitarbeiter. Beschaffungskosten steigen ins unermessliche. Unsere Abschläge für Strom und Gas wurden vervielfacht. Noch dreht sich das Rad, weil wir gut vorgesorgt haben. Aber wie lange noch?
- Wir werden von Irren regiert und das macht mich wütend und fassungslos.
Und doch bleiben wir im UKS standhaft, was zum Abschluss diese Aussage zeigt:
Als Handwerksbetrieb haben wir es nicht leicht. Wir leiden unter Fachkräftemangel, hohen Energiekosten und verwirrten Kunden, die nicht wissen, was sie wollen. Und dann ist da noch die Politikverdrossenheit, die uns alle frustriert. Aber wir geben nicht auf! Wir haben Humor, Kreativität und Leidenschaft für unsere Arbeit. Wir sind die Helden des Alltags, die jedes Problem lösen können. Wir sind die Handwerker!Â
Fazit: „Transformation und Wende“-Skepsis mit unternehmerischem Verstand und frei von Agenden und Parteikalkül
Den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung wird in dieser repräsentativen Umfrage erneut die Management-Kompetenz und das Vertrauen abgesprochen.
Die Verwaltungen in den Kommunen und Landkreisen haben in der verordneten „Transformation“ nach drei Jahren Pandemie-Planwirtschaft mit fragwürdigen Kennzahlen weiter durchregiert, ohne im Einzelfall umfassend zu prüfen und Ermessen auszuüben. Es wurde allein auf einseitige Expertise und Vorgaben „von oben“ gehört. Die Spitzen der Verwaltungen haben in ihren Verantwortungsbereichen damit beträchtlichen Schaden angerichtet – ohne dazu das nötige Vertrauen und Mandat aus der mittelständischen Wirtschaft gehabt zu haben. Bei den anstehenden Landtagswahlen 2023 sollte das quittiert werden.
Die konkrete Sach- und Schadenslage muss untersucht und mit Konsequenzen aufgearbeitet werden. Die kostenintensiven, untauglichen und wenig nachhaltigen Projekte der Verwaltung (Digitalisierung, KI, Smart-City-Maßnahmen, Agenda 21, Stadtmarketingevents usw.), zu denen auch ernsthaft die Kompetenz- und Legitimitätsfrage zu stellen ist, sind bis auf weiteres zu stoppen.
Auch in der weiteren Zukunft wird der Unternehmerkreis, Politik und Verwaltung daraufhin genau prüfen und sich für den Schadensausgleich und dienstrechtliche Konsequenzen einsetzen.
UKS – Unternehmerkreis Schwaben
unternehmerkreis.org